Vorschiff an Deck

Die BRANDENDE LIEFDE war ein reines Stahlschiff. Nur das Sky-light und das Vorluk war aus Holz. So haben wir das Schiff übernommen. Der damals noch kleine Sönke inspiziert hier das Deck, unmittelbar nachdem wir de boot  von Heeg, Westfriesland, überführt hatten.

Auch unter Deck war kein Holz auf dem Boden zu sehen. Auf den Gangborden des Salons war ein grüner Teppich aufgeklebt. Obwohl wir keine Hunde hatten, roch es immer muffig, bzw. nach vollgepisster Wolldecke.

Weil sie sich bald als heel prachtig zeilvaartuig erwies, hat sie dann als JOHANNA  nach uns nach über 4 Jahre ein neues Kleid aus Holz bekommen.

Das bedeutete 5 Jahre Winterarbeit. Jeder Gang wurde geklebt. Es gibt keine Schraubenverbindungen zwischen Stahldeck und Teak. Die z.T. stark gekrümmten Laibungen saßen bis zu 14 Tagen frischgeklebt in Schraubzwingen, bis der Gummikleber durchgehärtet war.

Der Schiffbauer wollte einen Mittelfisch, was man selten auf Plattboden sieht. Das Luk hat 2 Deckslichter bekommen. Sie führt ins Vooronder. Die vorliche Luke gehört zum Ankerkasten, Bergraum für Segel, Festmacher, lange Leinen, Bummsbüddel, Reseveranker und Dieselersatzbunker.

Die Ankerwinde hat Manni Becker gebaut. Die Spindel stammt von Uwe Kröncke (Elbewer GRETA,) der sie vor vielen Jahren einst für die WILHELMINE von STADE gebaut hatte. War zu klein für den 20m Ewer. Bei uns ist sie genau richtig, so daß man mit einer Hand den 30 kg Anker aufholen kann. Auf der Winde sitzt eine Holzbank zum Träumen, wenn es wie hier, aus der Norderelbe kommend, einsam über die Nordzee nach Hause geht. Auf diesem Weg zurück zur Perle der Nordsee treffen wir selten mehr als 2 bis 3 Segler - häufig nur Fischer- auf unserem Weg ins Schmaltief, und das ist auch gut so.

Das Vorschiff hat einen durchgehenden Fisch im Teakdeck, bis auf s  voordekje. Der Fisch läuft auch durch die Luken des Ankerkasten. Wegen der überaus starken Krümmung der Schandeckel-parallelen Anordnung des Teakdeck, mußten wir einige Druckausgleich-dreiecke und ovale Elemente einsetzen. Die Wasserstaken des Kluiver-Baum laufen durch eine kleine Klüse (Loch in der Bordwand) und werden mit einer Kupfer-CurryKlemme belegt bzw. festgemacht, so daß keine unnötige Zeit fürs Belegen auf einer Klamp vergeudet wird.

 

Auf dem Weg nach Norden

wie immer bei Westwind

kein anderes Schiff

weit und breit zu sehen

 

 

Mittelfisch zweigeteilt

über den Ankerkasten

nach vorn durchgezogen

 

 

 

Frisch  ausgegossene Fugen

 

 

 

 

 

Zum Frühjahr wird die Dame immer rausgeputzt

 

 

 

Die beiden skylights

im Vorluk

bringen durch das geschliffenene Glas

unglaublich viel Licht in die Kabinen

 

Neben den Lüftern die einzigen direkten

Lichtquellen.

Das hat den Vorteil

daß es unten immer trocken bleibt

 

 

Das Teakdeck ist gerade mit

Borsalz -BORACOL- ( Algenentferner)

frisch gewaschen

5 liter für 19 euro,

wenn man das Zeugs im Bootshandel kauft,

kostet es das Fünffache!