2003, Gerrit am Rohr, 14j
hat gerade seinen ersten Anleger allein gefahren- hier 21 Uhr mit der letzten Abendsonne auf dem Weg nach Büsum. Die Segel sind schon geborgen und klariert,die Schoten und Backstagen
aufgeschossen. Der Jockel tut, was er soll: Rödeln und Lichtmaschine drehen, und JOHANNA das letzte Stück in den Hafen schieben. Die Plicht ist aufgrund der ovalen Form des Achterschiffes relativ
eng. Auf der Kreuz braucht der Vorschoter und der Schwertmann-frau nicht viel Armfreiheit. Der Rudergänger klemmt sich hinter die Großschot. Regattamäßig ist eigentlich nur Platz für 3 Mann.
Einhand segelnd hingegen hat man genügend Raum in der Plicht, bzw alles gut greifbar unter Kontrolle. Auf der Kreuz muß man sich vornehmlich um das Schwert kümmern. Das Schwertfall hängt nur in einer Curryklemme, fällt von selber, wird über eine 3 Scheiben-Talie geführt und lässt sich zur Not nach dem 30igsten Kreuzschlag auch mit der Schotwinde aufholen.
Die Anzeigetafeln der modernen Navigationshilfen sind schamvoll unter Holz-Kästchen versteckt.
Die Großschot wird nicht, wie gewöhnlich über ein Overloop auf dem Achterdeckje, sondern wie auf einer modernen Yacht über zwei 3 Scheibenblöcke mit dem Fußpunkt in einer Travellerschiene bzw. auf einem Rohr in der Mitte des Plichtboden geführt, was den Arbeitsraum in der Plicht zusätzlich einengt.
Die Grosschot wird auf einem Traveler gefahren. Damit kann man den Giekbaum, der das grossegel führt, dicht in die Mitschiffslinie holen.
Schott- Block-Talje mit 3 Rollen ermöglicht 44m2 Groß-Segel von Hand zu bedienen. Unter der Ruderpinne erkennt man ein Schwalben-Nest, d. h. ein wasser geschütztes Fach zum Stauen beweglicher Werkzeuge, Handschuhe etc.